2014 Renovation Geschäftshaus Marcon AG

Die Liegenschaften an der Bahnhofstrasse 19 und 23 in Küssnacht am Rigi wurden zu unterschiedlichen Zeiten erstellt. Das Haus Nr. 23 wurde in den 70ern als Ersatzneubau in minimal wärmegedämmter Betonkonstruktion gebaut. Das Haus Nr. 19 wurde in den 90ern als Zweischalenmauerwerk gebaut und durch die Familie Marcon dazuerworben. Die beiden Häuser werden im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss als Modegeschäft der Firma Marcon AG genutzt. In den darüberliegenden Geschossen befinden sich Wohnungen. Das Haus aus den 70ern war aussen und innen renovationsbedürftig, jenes aus den 90ern benötigte Unterhaltsarbeiten an der Gebäudehülle. Der Ladenausbau sollte durch einen Ladenbauer komplett erneuert werden. Die Maisonette-Eigentumswohnung der Besitzerin im Haus Nr. 23 sollte in zwei separat zugängliche Geschosswohnungen umgebaut werden. Das Erscheinungsbild der beiden Häuser sollte vereinheitlicht und die Präsenz des Modegeschäfts im Strassenraum verstärkt werden. Im Haus Nr. 23 wird die Maisonette-Wohnung neu organisiert und die Dachwohnung mit einem neuen Treppenaufgang separat erschlossen. Die Wohnung im 3. Geschoss wird zur Terrasse hin vergrössert und der bestehende Personenlift wird bis ins 3. Obergeschoss verlängert. Zusätzliche Fensteröffnungen in der Stirnfassade eröffnen neue Ausblicke Richtung Nordwesten. In den Mietwohnungen im 2. Geschoss werden die Bäder und die Oberflächen erneuert. Die Verkaufsflächen im 1. Geschoss werden mit einem neuen zentralen Treppenaufgang erschlossen und die beiden Ladenausbauetappen während dem laufenden Verkaufsbetrieb realisiert. Dabei wird die Option einer späteren Erweiterung im Hof berücksichtigt. Die Gebäudehülle von Haus Nr. 23 wird komplett ersetzt und nach den aktuellen Dämmwerten isoliert. In der Fassade zur Bahnhofstrasse werden die Bandfenster durch Einzelöffnungen ersetzt und mit breiten Faserzement-Fenstergewänden eingefasst. Ausgehend von der Auskragung über dem Ladeneingang zieht sich ein Faserzement-Gesimse ums Haus und wird beim südlichen Anbau durch die parallel laufende Terrassenbrüstung ergänzt. Dadurch erscheint der bisher mehrfach abgesetzte Anbaukörper wie ein horizontales Band welches an den Hauptbau anschliesst. Die Fassaden am Hauptbau werden mit einem Besenstrichmuster verputzt und die Verputzspitzen mit einer Kontrastfarbe eingefärbt, welche der Oberfläche je nach Lichtsituation eine unterschidliche Tiefenwirkung gibt. Der südliche Anbau bildet mit einem helleren Abriebverputz einen dezenten Kontrast. Die Fassaden bei Haus Nr. 19 werden im Farbton des Abriebverputzes neu gestrichen, der bestehende Zementsockel und die Fenstergewände werden roh beibehalten. Die bestehende Oelheizung wird durch eine kondensierende Gasheizung ersetzt. Dank der Verbesserung der Gebäudedämmung kann die neue Wärmeerzeugungsanlage kleiner dimensioniert werden. Zur mechanischen Belüftung der Verkaufsräume wird ein neuer Monoblock installiert. Die Lüftungsanlage kann auch zur Nachtauskühlung eingesetzt werden. Bis die Erfahrungswerte im Betrieb vorliegen wird auf eine aktive Kühlung verzichtet. Diese könnte zu einem späteren Zeitpunkt mittels Kondensatoren im Hofbereich nachgerüstet und via Kompressoren im Kellergeschoss an den Wärmetauscher der Lüftungsanlage angeschlossen werden. Sämtliche Elektroinstallationen und Sanitäranlagen im Haus Nr. 23 wurden ersetzt.

Bauherrschaft: U. Marcon - Kalt,
6403 Küssnacht am Rigi
Gesamtplanung: Cadosch & Zimmermann GmbH Architekten ETH/SIA
Bauleitung: base architektur AG,
6402 Merlischachen
Statik: Wismer + Partner AG, 6343 Rotkreuz
Elektroplanung: Bähler AG,
6403 Küssnacht am Rigi
Haustechnikplanung: Wettstein & Partner GmbH, 6403 Küssnacht am Rigi
Sanitärplanung: Philipp Zimmermann Haustechnik Planungen, 6354 Vitznau

 

© Fotografie: Jürg Zimmermann